Spät, aber doch: Wi-Fi 6E als neuer Standard

Endlich sind sie da: die neuen Frequenzen für die WLAN-Nutzung in Österreich. Seit rund 20 Jahren musste sich Österreich mit 2,4- und 5-GHz-Bereichen abkämpfen, doch der neue Standard Wi-Fi 6E erweitert die Bereiche um das 6-GHz-Spektrum. Damit wird die drahtlose Netzwerkverbindung schneller und vor allem zuverlässiger. In Anbetracht der vielen funkenden Geräte nicht unwichtig. Bis 2025 soll es weltweit etwa 75 Milliarden Geräte geben, die mit dem Internet verbunden sind. Das Internet of Things verändert unsere Netzwerkanforderungen.

Im besten Fall hätten wir uns über schnelleres Internet aber schon 2021 freuen können. Doch in Österreich scheiterte es wieder mal an der Bürokratie. Um die Frequenzen freizuschalten, bedarf es einer Überarbeitung der Frequenznutzungsverordnung. Genehmigungen auf europäischer Ebene waren noch ausständig, die eine Finalisierung hinauszögerten. Anfang März wurde aber die neue Verordnung von Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky präsentiert.

Weniger Störungen durch höhere Frequenz

WLAN, wie wir es bisher kennen, läuft auf einer Frequenz von 5,945 MHz. Durch das neue Wi-Fi 6E wird uns aber eine höhere Frequenz mit 6,425 MHz geboten, die deutlich weniger anfällig für Störungen ist und die Übertragungsgeschwindigkeit und -kapazität erhöht. Für Endverbraucher:innen bedeutet das schnellere Downloads und Streaming ohne nervige Aussetzer.

In der Verordnung ebenfalls neu geregelt wurde die 26 GHz Frequenz (mmWave). Anhand dieser können besonders hohe Datenmengen übertragen werden, allerdings nur in einem beschränkten Umkreis. Von Vorteil ist das allerdings für die Industrie. Firmen können so ihre interne Datenübertragung über Campus-Netzwerke laufen lassen und von einer schnelleren Übertragung höherer Datenmengen profitieren. Radarsysteme und Satellitenkommunikation, aber auch Universitäten oder stark frequentierte Plätze wie Konzerthallen sind davon betroffen.

Wi-Fi 6E für Zuhause

Viele Geräte in Österreich unterstützen bereits den neuen Standard. Allerdings dürften nicht alle automatisch in die neuen Frequenzen funken können. Softwareseitig ist die Funktion meist deaktiviert, da für unerlaubtes Funken in nicht freigegebene Frequenzen eine Verwaltungsstrafe mit bis zu 5.000 Euro drohen kann. Kund:innen müssen wohl auf Software-Updates durch Hersteller warten, um in den Genuss von Wi-Fi 6E zu kommen.

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